Verkehrsplanung mit Bürgerbeteiligung am "Runden Tisch"
Ende 2011 sind die Aktivitäten der Stadtverwaltung zur Verkehrsverbesserung im Quartier am Turm in einen Dornröschenschlaf gefallen. Zuvor wurde immerhin die Rudolf-Hell-Straße vor dem Grünstreifen etwas verengt und im Verkehrsberuhigten Bereich in der Franz-Kruckenberg-Straße (FKS) wurden "Berliner Kissen" angebracht. Die restlichen dem Bezirksbeirat versprochenen Aktivitäten, wie z.B. die Sicherung des Kreuzungsbereichs vor dem Wasserspielplatz oder die Straßenverengung der FKS in Höhe des Grünstreifens, wurden mit in den Schlaf genommen.
Damit die Flickschusterei der letzten Jahre ein Ende nimmt und die Lösungen der Verkehrsprobleme im Quartier am Turm und den angrenzenden Wohngebieten professioneller werden, hat der Bezirksbeirat im März 2012 beantragt, dass die Stadtverwaltung ein stimmiges Verkehrskonzept für den Stadtteil Rohrbach-West mit Bürgerbeteiligung erstellt. Der Gemeinderat hat dem zugestimmt.
Mittlerweile wurde das Konzept in Angriff genommen. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung für Rohrbach-Süd wird in ähnlicher Weise das Vorgehen sorgfältig geplant. So werden das Planungsgebiet, die Besetzung des Runden Tisches, die Kernfragen, die Vorgehensweise und weitere wichtige Randbedingungen mit verschiedenen Beteiligten festgelegt. Sobald dieses Konzept erstellt und von den notwendigen Gremien abgesegnet ist, wird die inhaltliche Arbeit des Runden Tisches starten. Nach jetziger Planung wird dies erst Ende des Jahres sein.
Manchem mag dies wie ein Dauerschlaf vorkommen. Wenn wir aber Glück haben, werden die Ergebnisse des Runden Tisches die Stadtverwaltung wieder wachküssen. Wie wichtig eine sorgfältige Betrachtung der gesamten Veränderungen in Rohrbach-West zur Lösung der Verkehrsprobleme im Quartier wird, zeigt sich jedem, der sich mit diesem Thema beschäftigt, nach wenigen Überlegungen. In den letzten sieben Jahren haben sich die Verkehrsströme durch den Bau des Quartiers am Turm massiv geändert. Tausende neue Anwohner, hunderte neue Schüler und Kindergartenkinder zogen hierher. Zusätzliche Geschäfte, Händler und Praxen kamen hinzu. Hunderte neue Studenten bezogen die ehemaligen Kasernen erst letztes Jahr und zahlreiche werden folgen. Weitere Veränderungen stehen bevor. Der Umbau mit Vergrößerung des Gewerbegebiets beim Aldi zum neuen Nahversorgungszentrum sowie der Neubau von Wohnungen und Praxen auf dem jetzigen Gelände von REWE sind nur einige Beispiele.
Die Anforderungen an Verbesserungen der aktuellen und zukünftigen Verkehrssituation sind so komplex wie die Veränderungen der letzten Jahre. Lassen Sie uns alle hoffen, dass auch hier im Quartier mit Hilfe des Wissens und der Erfahrungen der Bürger erfolgreiche Lösungen gefunden werden, die wirksam und nachhaltig sind - für alle Verkehrsteilnehmer, also jeden von uns.