Samstag, 11. Februar 2006

1.Infobrief Bürgerinitiative Grünflächen


Liebe Quartiersbewohner,

dies ist der erste Info-Rundbrief aufgrund des Antrags von Hochtief den Bebauungsplan zu ändern und die Kindertagesstätte in die Fabrikhalle zu verlegen.

Wir (Bernd Knauber, Christoph Hintze, Monika & Stephan H. und Martin Kreyscher) hatten am letzten Donnerstag (26.01) einen Termin bei dem 1. Bürgermeister Prof. Dr. Raban v. der Malsburg und einem Vertreter der Stadtplanung, um die gesammelten Unterschriften zu übergeben. Wir haben jetzt offiziell Informationen zu dem geplanten Änderungsantrag.

Aktueller Änderungsantrag:
Die Kindertagesstätte soll im südlichen Teil der Halle untergebracht werden und erhält eine zusätzliche Gruppe.

Im nördlichen Teil der Halle soll das Dach bis auf die Dachsparren entfernt werden, die östliche Seitenwand wird ebenfalls entfernt. In dem dadurch "geöffneten" Bereich soll ein Spielplatz angelegt werden. Der Boden in diesem Bereich wird teilweise mit Rasen belegt. Da diese Spielplatzfläche im Vergleich zum aktuellen Bebauungsplan kleiner ist, wird der im Moment provisorische Spielplatz auf dem Grünzug zum offiziellen Spielplatz.

Das Baufeld, das nach aktuellem Bebauungsplan zur Hälfte Kindertagesstätte und zur anderen Hälfte allgemein zugängliche Grün-, Spiel- und Freifläche des Quartiers wäre, wird von Hochtief verwertet und bebaut. Optionen hierbei wären der Verkauf an E&K oder eine Bebauung durch Hochtief selbst.

Gespräch mit Herrn v.d.Malsburg:

Während des Gesprächs haben wir auf die mit dem Änderungsantrag verbundenen gravierenden Nachteile für das Quartier und deren Bewohner eindrücklich hingewiesen:

1) Verlust des Herzstück des Quartiers mit extensiver Bebauung (Kindertagestätte) und größter zusammenhängender Grün- und Freifläche des Quartiers.
2) Die Flächenbilanz des Änderungsantrags bzgl. Frei- und Grünflächen ist eindeutig negativ.
3) Die zusätzliche Bebauung eines weiteren Baufelds führt zur weiteren Verdichtung des Quartiers.
4) Verlagerung des Spielplatzes aus einer stadtplanerisch optimalen verkehrsberuhigten, offenen Südlage in eine halb geschlossene, abgeschattete Nordlage an die nicht verkehrsberuhigte Hauptverbindungsstrasse zwischen Lidl und Aldi.
5) Der aktuelle Bebauungsplan war und ist wichtige Grundlage für unsere Kaufentscheidungen. Eine nachträgliche Änderung zum Nachteil der Quartiersbewohner ist empörend.
6) Nach geltendem städtebaulichem Vertrag müssten die Kindertagestätte und der offizielle Spielplatz nach Einzug der Hälfte der Quartiersbewohner fertiggestellt sein. Dies müsste also spätestens mit Fertigstellung des 4. Bauabschnitts Mitte des Jahres erfolgen. Durch den nun zugelassenen Änderungsantrag und dem damit verbundenen Bebauungsplanänderungsverfahren kann frühestens Mitte des Jahres mit den Bauarbeiten angefangen werden. Die Kindertagesstätte wird also mit mindestens einem 3/4 Jahr Verspätung eröffnet. Für Familien, die sich für dieses Jahr angemeldet haben, besteht schon jetzt keine Chance mehr auf rechtzeitige Fertigstellung.

Weiteres Vorgehen:
Unsere Unterschriften werden von Herrn v. der Malsburg an die zuständigen Ämter und die Oberbürgermeisterin weitergeleitet. Am 22. Februar wird es einen weiteren Gesprächstermin mit Beteiligung des Jugendamts geben. Wir wollen versuchen, hierzu auch Frau Weber einzuladen.

Wir wollen zwischenzeitlich verschiedene Personen bzw. Institutionen über unser Problem in Kenntnis setzen, möglichst in Vor-Ort-Terminen:


Kinderbeauftragte
Hochtief
Stadtteilverein
Parteienvertreter aus Gemeinderat oder Bezirksbeirat



Wir haben einen zentralen Email-Account eingerichtet, um effektiv kommunizieren zu können. In Zukunft werden die Info-Rundbriefe per Email verschickt. Daher schickt bitte eine kurze Email an obige Email-Adresse, damit wir Eure Email-Adresse erhalten und Euch auf dem Laufenden halten können.

Bitte schickt uns auch eine Email, wenn Ihr weitere Informationen erhaltet oder in irgendeiner Form aktiv wart. Konsequenter Informationsaustausch wird entscheidend für unseren Erfolg sein!

Bisher haben wir uns immer nach Bedarf getroffen. Falls Ihr Euch ebenfalls persönlich aktiv einbringen wollt, sagt Bescheid und Ihr werdet zu diesen unregelmäßigen Treffen eingeladen.

Diese Sache wird uns vermutlich einen langen Atem abverlangen - dies ist erst der Auftakt, für ein lebenswertes Quartier zu kämpfen!


Viele Grüße,

Martin Kreyscher
Bernd Knauber
Monika & Stephan H.
Christoph Hintze
Wolfgang Schröder